Der Kinderwunsch und die Beziehung zu unseren Eltern
1. Prägungen aus der Kindheit: Was wir über Elternschaft gelernt haben
Unsere Vorstellung von Elternschaft entwickelt sich früh. Wir beobachten unsere Eltern, wie sie sich um uns kümmern, wie sie Konflikte austragen, wie sie mit Nähe, Grenzen und Emotionen umgehen. Diese frühkindlichen Erfahrungen formen unsere unbewussten Überzeugungen:
• „Mutter sein bedeutet, sich selbst aufzugeben.“
• „Kinder bringen Freude, aber auch viel Leid.“
• „Ich darf erst Mutter werden, wenn ich perfekt bin.“
Solche inneren Glaubenssätze können den Kinderwunsch verstärken – oder blockieren.
Und: Auch positive Prägungen machen sich bemerkbar.
Meine Mutter erzählte mir immer wieder, dass sie sofort schwanger wurde – und ich ging ganz selbstverständlich davon aus, dass das bei mir auch so sein würde. Und genauso war es. Die Geschichten, die wir früh hören, können sich wie innere „Realitätsentwürfe“ verankern – zum Guten wie zum Herausfordernden.
2. Die Schwangerschaftserfahrung der Mutter: Was weitergegeben wird
Oft wenig beachtet, aber enorm bedeutsam: die eigene Zeit im Bauch der Mutter. Wurde die Schwangerschaft erwünscht? War sie von Sorgen, Verlusten oder Abbrüchen geprägt?
Viele Frauen spüren intuitiv: „Da ist etwas in mir gespeichert, das nicht nur mir gehört.“
Auch wie unsere Mutter über Schwangerschaft gesprochen hat – ängstlich, freudvoll, ambivalent – prägt, wie sicher wir uns mit dem Gedanken an ein eigenes Kind fühlen.
3. Elterliche Erwartungen und der „Enkelkind-Druck“
„Wann ist es bei euch so weit?“ – Ein Satz, der viele Menschen mit Kinderwunsch trifft. Oft steckt dahinter kein böser Wille, sondern ein aufrichtiges Interesse oder die eigene Sehnsucht der Eltern. Und doch entsteht daraus ein subtiler oder auch deutlicher Druck.
Einige wünschen sich ein Kind nicht nur für sich, sondern auch, um den Eltern „etwas zurückzugeben“ – ein Enkelkind als Dank, als Verbindung, als Sinnstifter.
Doch:
Ist es mein Wunsch – oder ihrer?
Was passiert, wenn ich diesen Wunsch nicht erfülle?
Diese Fragen können helfen, die Verantwortung zu klären – und sich selbst Raum für eigene Entscheidungen zu geben.
4. Verborgene Loyalitäten und familiäre Muster
Systemisch betrachtet sind wir oft tiefer mit unserer Herkunftsfamilie verbunden, als wir glauben. Manchmal tragen wir Themen weiter, die gar nicht „unsere“ sind – etwa, wenn Frauen unbewusst das Leid ihrer Mutter ausgleichen wollen, die selbst keine Kinder bekommen konnte.
Oder sie spüren, dass das Familienbild „nur mit Kindern ist man vollständig“ unausgesprochen über Generationen weitergegeben wurde.
Das kann zu einem inneren Konflikt führen: Bin ich überhaupt vollständig, wenn ich kein Kind bekomme?
5. Sich selbst erkennen – jenseits von Erwartungen
Der Weg zum Wunschkind beginnt oft nicht im Körper, sondern im Herzen.
Wer sich ehrlich fragt:
• Was bedeutet Muttersein für mich – jenseits von außen?
• Welche Vorstellungen meiner Eltern übernehme ich – bewusst oder unbewusst?
• Was darf ich für mich selbst klären, bevor ich ein Kind willkommen heiße?
… der schafft Raum für eine bewusstere Entscheidung – mit mehr innerer Freiheit und weniger Druck.
Der Kinderwunsch ist nie nur eine private Entscheidung – er ist eingebettet in unser Familiensystem, in Rollenbilder, Erwartungen und emotionale Erfahrungen.
Sich mit der eigenen Herkunft, mit der elterlichen Prägung und mit alten Glaubenssätzen auseinanderzusetzen, kann heilsam und befreiend wirken.
Denn: Wenn wir den inneren Raum klären, kann neues Leben darin freier wachsen.
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